Vertrauen schaffen
Verantwortung in fremden Händen
   

Mädchen überleben im Wald

Feuermachen und Hüttenbau bei Survival-Training im Silberstreifen
Von Nicole Schindele

Rheinstetten. Einmal wie Robinson Crusoe das eigene Überleben in der Natur sichern müssen - wie das geht, lernten die Teilnehmerinnen des „Survival-Trainings für Mädchen im Silberstreifen". Die 18 Mädchen der Klassenstufe fünf besuchen normalerweise unterschiedliche Schulen und Klassen, doch hier war nun enge Zusammenarbeit gefragt. Gemeinsam mit Outdoor-Trainerin Ulrike Füssel und ihrem Sohn Jan wurde den Mädchen beigebracht, wie man Hütten baut, Feuer macht und welche der heimischen Pflanzen gegessen werden können. Auch Trinkwassergewinnung oder die Herstellung eines Räucherofens standen auf dem Plan.

„Einmal ganz bewusst offline arbeiten"

„Einmal wieder ganz bewusst offline arbeiten und in der Natur sein - das ist gerade heutzutage sehr wichtig", erklärt Jan Füssel, während die Kinder begeistert im Wald Baumaterialien für ihre Hütten zusammensuchen. „Auch die eigene Komfortzone hin und wieder verlassen zu müssen, ist eine wertvolle Erfahrung."

Ziel ist allerdings nicht nur, die wichtigsten Grundlagen des Überlebens in der Natur zu erlernen, sondern auch das Kontakteknüpfen. „Mein Wunsch ist es, dass ihr euch mit einem Lächeln und dem Namen begrüßen könnt, wenn ihr euch irgendwann einmal wieder auf der Straße begegnet", betont Ulrike Füssel gleich zu Beginn zu den Mädchen - und es gelingt. Während am Anfang die einzelnen Freundesgruppen noch klar zu erkennen sind, kommen sich die Mädchen während des Nachmittags deutlich näher. Schon nach der ersten erfolgreich absolvierten Aufgabe ist kaum mehr erkennbar, welche Teilnehmerinnen an die gleiche Schule gehen und welche sich gerade erst kennengelernt haben. Zu diesem Zweck beteiligt sich auch Schulsozialarbeiterin Heike Striby an diesen Projekten.

„Die Kinder in einer solchen Situation kennenzulernen, schafft ein ganz anderes Vertrauensverhältnis, als es in der Schule möglich ist", berichtet sie. Die Projekte gehen von der Stadt Rheinstetten aus und sind für die Teilnehmer meist kostenfrei, so dass jeder, der Interesse hat, auch tatsächlich teilnehmen kann. Die gemeinsam errichteten Hütten im Wald bleiben auch nach dem Projekt stehen, und die Kinder können jederzeit kommen und weiterbauen, wenn ihnen danach ist.

„Manche der Hütten bleiben jahrelang stehen, ehe sie zusammenfallen", erzählt Jan Füssel, und tatsächlich stehen einige Meter weiter auch noch die Gebilde des Kurse vom vergangenen Jahr. „Wir kommen bestimmt wieder her und bauen weiter", stimmen einige der Mädchen zu und betrachten stolz ihre Bauwerke fürs Überleben in der freien Natur.

© BADISCHE NEUESTE NACHRICHTEN Badendruck GmbH (22.04.2017)
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Ulrike Füssel
Waldpädagogin &
Outdoor Trainerin

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